Jahresbericht 2020-2021

Die letzten zwei Jahre haben ganz neue Herausforderungen für uns alle gebracht. Aus diesem Grund möchten wir gerne zurück blicken und sie Revue passieren lassen.

2020 - Die Pandemie beginnt

Anfang des Jahres 2020 ging das Jahr für uns noch normal mit den Fasnetsumzügen in Neukirch, Kehlen und Tettnang los. Das die Meldungen aus China konkrete Auswirkungen auf unser aller Leben haben werden, war für die meisten Menschen nicht abzusehen. So trafen wir uns noch ohne Maske und Abstand zu Dienstabenden und die Blutspende mit der Aktion "Narrenblut tut anderen gut!" war noch ohne Anmeldung möglich. Ganz besonders möchten wir uns nochmals bei der Volksbank bedanken die die Typisierung von fast 90 Stammzellspendern ermöglicht hat.

Neben dem normalen närrischen Treiben im Februar, begrüßten wir die Männer und Frauen der Truppmannausbildung der umliegenden Feuerwehren bei uns im Ortsverein.

Im März mussten wir das erste mal Treffen in Präsenz absagen und uns auf digitale Dienstabende umstellen. Hierzu hat unsere ehrenamtliche IT-Ableitung eigene Videokonferenzsysteme aufgesetzt um die Privatsphäre aller Mitglieder schützen zu können.

Ab April stellte der Blutspendedienst seinen Ablauf um und eine Terminbuchung war nötig. Da sich dieses Vorgehen bewehrt hat um lange Schlangen vor der Eingangstür zu vermeiden, sind auch heute Spenden nur noch mit vorheriger Terminreservierung möglich. Das neue System ließ sich gut im 4-tägigen regionalen Blutspendezentrum in Laimnau testen, wo wir wie immer mit einer Vielzahl von Helfern vor Ort waren. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) bereitete sich, mit dem Hintergrund der Lage in Norditalien, nicht nur für einen etwaigen Einsatz im Gesundheitsdienst vor, sondern rückte auch zu einem gemeldeten Brandeinsatz mit Menschenrettung nach Neukirch aus. Nach einer ersten Rückmeldung, konnte der Einsatz aber abgebrochen werden. Insgesamt befanden sich 18 Helfende inklusive einem zusätzlichen Notärzte im Einsatz. Nicht nur die Bereitschaft, sonder auch das Jugendrotkreuz musste sich auf die neuen Bedingungen einstellen. So hieß es JRK via Post, anstatt persönlichem Treffen. Die positiven Rückmeldungen motivierten die Gruppenleitung dazu in den nächsten Wochen immer weitere Aktionen via Post durchzuführen.

Viele weitere Blutspendetermine und digitale Dienstabende später, konnten wir uns im Juli das erste mal unter Auflagen zu praktischen Übungen treffen.

Unsere Schnelleinsatzgruppe rückte Anfang August zu einem Brandmeldealarm in die Klinik Tettnang aus. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr, beschränkte sich unser Aufgabengebiet auf die sanitätsdienstliche Absicherung der Einsatzstelle und die Überwachung der Atemschutzträger. Einen Tag später wurden die Kräfte des DRK Ortsverein Tettnang zu gleich vier Einsätzen alarmiert. Darunter 3 Notfalleinsätze und die Unterstützung des Rettungsdienstes durch das Modul Information und Kommunikation bei einem größeren Verkehrsunfall. Im selben Monat starteten wir mit hybriden Dienstabenden die sowohl online als auch Vorort durchgeführt wurden. Dies ermöglichte es einer großen Anzahl von Helfern sich fortzubilden und gleichzeitig eine angenehme Atmosphäre für den Referenten zu schaffen. Gegen Ende des Monats waren unsere Helfer in einer der ersten Corona-Teststationen aktiv um Erntehelfer nach der Einreise zu testen.

Neben den regelmäßigen Blutspenden in September waren unsere Helfer im Einsatz bei mehreren Helfer vor Ort sowie Hausnotrufeinsätzen. Der erste Sanitätsdienst nach einer langen Pause fand beim Reitturnier in Krumbach statt.

Im Oktober feierten wir unseren 70.000ste Blutspende in der Argentalhalle in Laimnau. Vielen Dank an alle Spender. Nach langer Wartezeit konnten mehrere Mitglieder ihre Ausbildung zum Rettungshelfer absolvieren und sind somit bereit für den Einsatz als Ehrenamtliche im Rettungsdienst.

Ein weiterer Sanitätsdienst beim Jugendreitturnier in Krumbach wurde von uns im Oktober abgedeckt. Bei den Dienstabenden ging es unter anderem um die korrekte Reanimation unter Corona-Bedingungen.

Zu gleich drei Brandereignissen rückte unsere Schnelleinsatzgruppe im Dezember aus. Einen Tag vor Heiligabend beteiligten wir uns an der landesweiten Schnelltestaktion für ein sicheres Weihnachten. Solch eine Schnelltest-Aktion war für alle Helfer noch Neuland und der logistische und organisatorische Aufwand im Vorfeld war immens. Es mussten nicht nur Genehmigungen, Formulare, etc. beschafft werden, sondern der Ortsverein musste ein eigenes Reservierungstool bauen, dass noch bis heute in verschiedenen Einrichtungen zum Einsatz kommt. Der Andrang war enorm und so waren alle Termine innerhalb von wenigen Stunden vergeben. Dank guter Planung und dem Einsatz von zahlreichen Helfenden, konnten alle Tests ohne Zeitverzögerung durchgeführt werden.

Insgesamt betreuten unsere Mitglieder 2020 an 14 Tagen Blutspendetermine, sind zu insgesamt 15 Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe, 9 Hausnotrufen, 68 Helfer vor Ort Einsätzen und 6 mal als Unterstützung des Rettungsdienstes ausgerückt. Neben vielen Dienstabenden, engagierten sich unsere Helfer zusätzlich noch ehrenamtlich im Rettungsdienst mit fast 1500h. Auf Grund der Einschränkungen in der Besetzung der Rettungsmittel ist die Zahl aber im Vergleich zum Vorjahr drastisch gesunken. Auch die geleisteten 600 Stunden bei Sanitätsdiensten sind nur ein Viertel der Vorjahresstunden. Anstelle von über 50 Diensten 2019, wurden 2020 nur 19 durchgeführt, wobei der Großteil auf die Fasnetszeit Anfang des Jahres entfallen ist.

 

 

2021 - Das Jahr der Testungen

Das Jahr 2021 startete mit einem Blutspendetermin in Laimnau und mehreren Einsätzen für unsere Helfer vor Ort, sowie Schnelleinsatzgruppe. Darunter auch ein Einsatz unserer Gruppe für Betreuung und Logistik bei der wir Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mit warmen Mahlzeiten versorgt haben. Diese waren aufgrund der starken Regenfälle seit den frühen Morgenstunden im Einsatz. An dieser Stelle vielen Dank an alle lokalen Händler, Bäcker und Metzger die uns Rund um die Uhr mit leckeren Sachen versorgen.

Neben den regelmäßigen Online-Dienstabenden, startete im März die erste kommunale Corona-Schnellteststation bei uns im Ortsverein. Weitere Stationen folgten in Kehlen und Neukirch. Auf Grund der geringen Testkapazität waren damals nur bestimmte Personengruppen für einen Test berechtigt. Die Erfahrungen aus der Weihnachtstestaktion halfen uns dabei die Station schnell und geordnet zu organisieren.

Bei einem gemeldeten Wohnungsbrand in einem Mehrfamilienhaus registrierten und betreuten unsere Helfenden der Schnelleinsatzgruppe 17 Personen. Nach ca. 2,5h konnte der Einsatz beendet werden. Das Jugendrotkreuz führte eine gemeinsame Kochaktion via Videokonferenz durch.

Den einzigen Sanitätsdienst in diesem Jahr fand beim Reitturnier in Krumbach statt. Bei strahlendem Sonnenschein war die Einhaltung des Mindestabstandes im Freien kein Problem.

Anfang August musste unsere Schnelleinsatzgruppe um die Mittagszeit mit einem Großaufgebot zu einem gemeldeten Brand eines Ökonomiegebäudes ausrücken. Für die letzten Einsatzkräfte endete der Einsatz erst bei Anbruch der Nacht. Ende des Monats kamen nochmals mehr Einsatzkräfte verschiedenster Organisationen zusammen, dies aber nur zu Übungszwecken. Die Übungsannahme war hierbei ein LKW-Brand im Waggershauser Tunnel in Friedrichshafen. Ein weiterer Realeinsatz wurde eine Woche später abgearbeitet, bei dem Reinigungsmittel in einem Industriebetrieb in Tettnang ausgelaufen war. Insgesamt wurden 28 betroffene Personen betreut und mehrere zu weiteren Untersuchungen in umliegende Krankenhäuser transportiert. Fast wieder eine Woche später, waren unsere Helfer mit zwei Notfallkrankentransportwagen, dem Einsatzleitwagen und dem LKW-Betreuung wieder im Einsatz und betreuten 70 Mitarbeitende eines lokalen Unternehmens welche aufgrund einer starken Rauchentwicklung das Gebäude verlassen mussten. Wenige Tage später fand unsere Mitgliederversammlung statt bei der eine neue Bereitschaftsleitung gewählt wurde.

Eine Suchaktion nach einem Verkehrsunfall auf der B467 war der Einsatzgrund für das Ausrücken unserer Mitglieder Mitte September.

Im Dezember unterstützten wir die erste Impfaktion unseres Bereitschaftsarztes Dr. Karl Josef Rosenstock im Foyer der Stadthalle Tettnang. Da wir in der Zwischenzeit reichlich Erfahrung mit unseren Teststellen in Tettnang, Neukirch und Kehlen sammeln konnten, konnte die Aktion ohne Wartezeiten und Verzögerungen durchgeführt werden. Wir konnten uns über viel positives Feedback freuen. Da hohe Nachfrage bestand, wurden im weiteren Verlauf noch weitere Termine angeboten. Kurz vor Weihnachten nahm unser Jugendrotkreuz bei einem Weihnachtsvideogewinnspiel der Firma Pax teil und konnte sich wenige Tage später über ein Preisgeld für die Jugendarbeit freuen. Am letzten Tag des Jahres, wurde die Schnelleinsatzgruppe, wie im Vorjahr, zu einem Brandeinsatz alarmiert. Insgesamt wurden 11 Personen betreut die aufgrund eines Brandes auf einem Balkon das Gebäude verlassen mussten.

Insgesamt rückten die Mitglieder des DRK Ortsverein Tettnang 2021 zu 28 Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe, 9 Hausnotrufen und einem Rettungsdiensthintergrund aus. Die Helfer vor Ort waren 83 mal im Einsatz. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Helfenden wesentlich häufiger über ihren Funkmeldeempfänger alarmiert. Dafür mussten unsere Mitglieder nur einen Sanitätsdienst mit insgesamt 75h abdecken. Ein historischer Tiefstand. Die Anzahl ehrenamtlich geleisteter Stunden im Rettungsdienst mit über 2000h war wieder auf Niveau vor der Pandemie. Unsere Helfenden betreuten 15 Blutspendetermine was einen mehr im Vergleich zum letzten Jahr bedeutet.